Über Geld spricht man nicht, man hat es (oder nicht)

Wie Spiegel Online heute in seinem Artikel „Tabuthema Gehalt: Über Geld spricht man nicht“ berichtet, belegt der Gehaltsreport 2009 des Manager Magazins, daß Arbeitskollegen untereinander wortkarg werden, sobald das Gespräch auf das Thema Gehalt kommt.

Wie kommts? Denn eigentlich hat man ja nichts zu verlieren. Ist es also falscher Stolz, der dazu führt, daß, je höher man auf der Hierarchieleiter steht, desto weniger sich über Gehälter ausgetauscht wird? Nein, Stolz ist es sicher nicht, der die Führungskräfte beim Thema „money, money, money“ schweigen läßt.

Gründ dafür erläutert der Gehaltscoach Martin Wehrle: „Wer über dem Schnitt verdient, fürchtet den Neid der anderen; wer darunter liegt, schämt sich, erklärt er die Zurückhaltung. Hinzu komme, dass die Gehaltsstrukturen sehr ungerecht seien: Nur wer laut genug schreit, bekommt auch was, sagt Wehrle. So können Gehälter für die gleiche Tätigkeit stark variieren.“

Aber wie früher im Alten Rom gibt es auch hier diejenigen, die sich zu Wort melden. Und in welchen Branchen finden wir die „Aufständischen“? Bei den Wirtschaftsprüfern (37%) und in der Lehrerschaft (27%). Interessant. Warum das so ist, darüber könnten nun Soziologen bestimmt Auskunft geben. Wir lassen es einfach mal so stehen und widmen uns etwas genauer den Branchen, in welchen die 91.000 befragten Angestellten, Beamten und Freiberufler des Gehaltreports 2009 arbeiten.

Dankenswerterweise hat Spiegel Online gleich ein paar Grafiken des Manager Magazins in seinen Artikel eingebaut, die wir an dieser Stelle übernehmen, ohne aber zu vergessen, daß sie nicht von uns sind und sich im bereits erwähnten Artikel als Fotostrecke befinden…:) Fair geht eben vor!

Gehaltstransparenz in Branchen I

Gehaltsspreizung in Branchen II

Ergo: Leitende Angestelle und Oberes Management zeigen sich bedeckt, während auch in der Verkehrs- und Luftfahrtsindustrie munterer Austausch betrieben.

Schließlich gibt es noch einen Punkt, den man nicht übersehen sollte, sofern man davon unmittelbar betroffen ist: Manche Angestellte werden nämlich im Hinblick auf das Thema Gehalt von ihren Arbeitgebern von vornherein gezügelt.

Wie das? Ganz einfach, indem der Arbeitsvertrag ein Redeverbot für das Thema Gehalt festschreibt. Wer dies bricht, kann künftig über sein Gehalt sprechen, so viel er will, weil er dann nämlich viel Zeit hat… nur vielleicht kein Gehalt mehr.

Euer Ghost

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